Glauben Sie wirklich, dass wir in einem Seminar lernen, besser zu führen? Ehrlich gesagt: Ich glaube es nicht. Wir lernen im Seminar viel darüber, was gute Führung sein kann. Wir lernen ein paar Techniken, die helfen können, mit Mitarbeitern besser umzugehen. Und wir erkennen, welche Konsequenzen so manches Verhalten hat, das wir im Alltag an den Tag legen. In Übungen probieren wir ein paar Techniken aus. Führen jedoch lernen wir erst, indem wir Führen üben. Wenn wir umsetzen, was wir gelernt haben und dies Stück für Stück mit Hilfe von Feedback verbessern und weiterentwickeln. Seminare sind hilfreich, aber für Führung können sie nicht mehr als ein Ausgangspunkt sein.
Stellen Sie sich vor, Sie würden ein zweitägiges Seminar „Klavier spielen für Anfänger“ besuchen. Erwarten Sie wirklich, anschließend Klavier spielen zu können? Wohl kaum. Bestenfalls haben Sie Noten lesen gelernt, wissen, wo auf dem Klavier welcher Ton liegt und wie Sie die Hände halten sollen, können ein erstes Lied spielen. Das ist ein Anfang, noch weit entfernt von einem professionellen Pianisten.
Klavierspielen wie auch Führung lernen Sie nicht durch mehr Seminare, sondern durch das Tun. Durch zielgerichtetes Üben in der Praxis, regelmäßiges Üben. Um schnell gut zu werden, benötigen Sie darüber hinaus Feedback und Übungen, die genau auf Ihre Fähigkeiten und Schwachpunkte zugeschnitten sind. Das setzt eine individuelle Standortbestimmung voraus und erfordert einen passenden Trainingsplan, der sich Ihren Fortschritten anpasst. All dies können Seminare allein nicht leisten. Gute Führung zu lernen erfordert einen Prozess und ist deutlich vielfältiger als ein Standardseminar.