Braucht es einen ‚Tesla‘ für die Fensterbranche?“
Dieser spannenden Frage geht die aktuelle Glaswelt nach. Je nach Gemüt mag der eine antworten „Ja, klar — nur mit disruptiven Geschäftsmodellen können wir im Wettbewerb bestehen!“. Und ein anderer meint „Ach was, am Ende zählen solides Handwerk und langjährige Erfahrung mehr als irgendwelche Blasen.“ Und beide haben irgendwie recht.
Der Punkt ist: Verstehen wir eigentlich, was so besonders an Tesla ist? Worin genau besteht denn das Wesen der Innovation, die sich ja bekanntlich nicht nur durch ihre radikale Neuheit, sondern durch Marktgängigkeit auszeichnet.
- Ich finde, wir benötigen erstens einen Maßstab für „gute Innovation“: mehr Nutzen bei weniger Aufwand. Ohne Mehrnutzen keine Marktgängigkeit, ohne Aufwandsreduzierung keine Wettbewerbsfähigkeit.
- Zweitens benötigen wir viel Erfahrung. Denn nur wer viele Lösungen kennt, kann durch deren Neukombination auf Innovationen stoßen. Dabei sind branchenübergreifende Erfahrungen und ein kreativitätsförderlicher Prozess durchaus hilfreich.
- Und drittens benötigen wir eine offene Haltung: Wer eigentlich gar nichts verändern will, wird garantiert kein Tesla. Und von außen betrachtet übersehen wir oft, dass einem Durchbruch am Markt hunderte Fehlschläge vorausgingen, die unbeachtet blieben. Es ist wie mit Showstars: Wer nur den Glanz des Erfolges sieht, verkennt die harte Arbeit des Lernprozesses.
Doch eben dieses Lernen setzt den zuerst genannten Maßstab voraus. Oder haben Sie schon einmal einen Spitzenathleten getroffen, der ohne Stoppuhr und Maßband Fortschritte feststellen konnte?