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Neues aus den Zipfelwerken: Folge 11

Neues aus den Zipfelwerken

Achtung, Realsatire! Mit unserer Web-Doku-Soap über ein fiktives Unternehmen erinnern wir uns selbst immer wieder daran, dass Kunden ebenso wie Berater auch nur Menschen sind. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist daher zufällig, jedoch keineswegs ausgeschlossen.

„Das ist doch wohl Aufgabe des Vertriebs!“ Clemens Schön war nicht amüsiert. „Woher sollen wir denn wissen, was die Kunden in fünf Jahren mit dem e-Zipfel machen? So ein Blödsinn!“

Schon während der Skype-Konferenz mit Philipp Marc hatte eine eisige Stimmung geherrscht, weil der Marketing-Leiter sich von dem US-Kollegen gegen den Strich gebürstet fühlte.

„Ich glaube, noch weiß niemand so recht, was sich durch die Einführung des Produktmanagements eigentlich verändert“, mutmaßte Volker Männlein.

„Ich verstehe das nicht“, seufzte Maximilian Zimmermann. „Dabei habe ich doch unser Managementhandbuch um sehr klare Verfahrensanweisungen ergänzt. In meiner Präsentation gibt es sogar Ablaufdiagramme!“

„Ach, Volker!“ Patricia von Waldeck hängte sich bei Männlein ein und schloss Zimmermann und Schön in ihr strahlendes Lächeln mit ein. „Ich vermisse dich jetzt schon. Ihr nicht auch, Max, Clemens?“

Schön schüttelte verwundert den Kopf. „Was sind denn das für Neuigkeiten?“

„Ich gehe für drei Jahre in Elternzeit“, erklärte Volker Männlein mit einem kaum wahrnehmbaren Beben in der Stimme. „Wisst ihr, Katrin ist seit letztem Jahr Partnerin in einer internationalen Anwaltskanzlei. Wir haben das besprochen: es macht einfach mehr Sinn, wenn ich mich um das Kind kümmere.“

„Aber, Volker, du bist ein führender Mechatronik-Experte“, wunderte sich Zimmermann. “Nach der Elternzeit bist du doch völlig raus!“

„Ach, so schlimm ist das nicht. Offen gestanden hat mir mein Arzt ohnehin dringend nahegelegt, kürzer zu treten. Damit ich zwischen Füttern und Windelwechseln nicht verblöde, werde ich außerdem ein Abend- und Wochenendstudium an der International Business School beginnen. Haltet euch fest, ich werde endlich meinen MBA machen!“

„Für die richtige Frau hätte ich das auch gemacht“, warf Clemens Schön mit einem Seitenblick auf Patricia ein, „das mit der Elternzeit, meine ich.“

„Wenn Philipp dir die Social Media-Kampagne streicht“, erwiderte Patricia süffisant, „hast du ja wieder Zeit für die Suche nach der Traumfrau.“

„Mensch, Patricia, fang bloß nicht davon an“, brauste Clemens auf, „dieser eingebildete Amerikaner ist wirklich völlig kompromisslos. Er hat dreimal Nein gesagt. Dabei habe ich ihm eine Halbierung unseres Social Media-Budgets angeboten. Aber faselte etwas von „Clear Focus“ und hat Walter eine Umwidmung der Mittel in die Produktentwicklung eingeredet. Ich bin echt sauer, kann ich dir sagen!“

„Tja, so ganz sicher bin ich auch nicht, ob ich das gut finde“, meinte Patricia versonnen und schaltete den Großbildschirm ab, auf dem seit einigen Wochen ein Aufkleber „Visit Sunny San José“ prangte.

Bild: Didier Duforest, Flickr (CC)

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Datum: Apr 28Autor: Quiridium
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